Teilweise Jahresurlaub geopfert
Die zwölf ehrenamtlichen Helfer opferten einen Teil ihres Jahresurlaubs für die Fahrt nach Rumänien. Unter ihnen waren vier Lkw-Fahrer der FFW Isny, die sich zusammen mit zwei weiteren Fahrern ans Steuer von drei Sattelzügen setzten, die die Speditionen Mösle aus Leutkirch und Bilgeri, ansässig in Benningen im Unterallgäu, unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatten. Samt einem Begleitfahrzeug der DRK-Bereitschaft Isny waren die Helfer fünf Tage unterwegs, um mit ihren Hilfsgütern insbesondere die Krankenhäuser im ehemals deutschsprachigen Banat zu unterstützen. Zielort war zum wiederholten Mal das 1.200 Kilometer von Isny entfernte Timisoara, das im Laufe seiner bewegten Geschichte auf Deutsch schon Temeschburg und auf Ungarisch Temesvar geheißen hat. Es liegt im Westen Rumäniens und zählt heute rund 300 000 Einwohner. „Der 28. Hilfstransport seit 1990 stand von vorne herein unter einem guten Stern“, erzählt der Isnyer Einsatzleiter Prof. Dieing gegenüber unserer Redaktion, da das Lager in den ehemaligen Käsekellern im Isnyer Gewerbehof voll gewesen sei. Es wird seit vielen Jahren von den Gebrüdern Immler unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Die beiden Speditionen hatten die drei Sattelzüge ab Donnerstag vergangener Woche zum Beladen bereitgestellt. „Und Dank eines 2015 fertiggestellten, neuen Grenzübergangs im Rahmen des Autobahnlückenschlusses zwischen Ungarn und Rumänien kann inzwischen vom Euro-Rastplatz Altmannshofen bis nach Timisoara nahtlos auf Autobahnen gefahren werden – es kam daher auch heuer zu praktisch keinen stau- oder grenzbedingten Aufenthalten“, berichtet Prof. Dieing erfreut. Am Sonntagabend waren die Lkw losgefahren und erreichten über München, Passau, Wien und Budapest am Montagmittag das Ziel in Rumänien. „Am Tag darauf wurden die insgesamt knapp 28 Tonnen humanitärer Hilfsgüter dank zahlreicher Helfer vom Rumänischen Roten Kreuz vor Ort zügig entladen, und unverzüglich an die Krankenhäuser in der Region Timisoara weitergeleitet. Noch immer sind die Krankenhäuser, aber auch die Feuerwehren dort für alles dankbar, was bei uns schlicht entsorgt wird“, schildert Prof. Dieing. Ganz besonders beeindruckt waren Andreas Angele und Lukas Weiler, die heuer das allererste mal mit auf einem Hilfstransport nach Rumänien dabei waren. „Ich hätte mir nie vorstellen können, dass auch 30 Jahre nach der Wende in einer Großstadt wie Timisoara die Patienten selbst ihre Bettwäsche mit ins Krankenhaus bringen müssen, weil es noch immer an einfachsten Dingen fehlt“, sagte Andreas Angele nach einem Besuch in einer Klinik für Geburtshilfe vor Ort.