Kinder wachsen auf...
- ... in einer mediatisierten Welt, in der passives Konsumieren vor aktivem Tun steht.
- ...in einer technisierten und motorisierten Welt, in der es immer schwieriger wird, Zusammenhänge wirklich zu begreifen und den Dingen auf den Grund zu gehen z.B. Türen öffnen automatisch ohne, dass man sie berührt.
- ...in einer körper- und leibfeindlichen Welt, in der Bewegung nicht mehr Ausdruck kindlicher Freude, sondern als Störung empfunden wird.
- ...in einer Welt voller einseitiger Sinneserfahrungen, in der sie eher einer Überflutung mit optischen und akustischen Reizeinwirkungen ausgesetzt sind.
Die Natur bietet den Kindern ein breites Feld an unmittelbaren Lebenserfahrungen:
o Die Jahreszeiten geben einen vorgegeben Rhythmus der immer wiederkehrenden Veränderungen vor. Die Kinder erleben diese Veränderungen und Abläufe im jahreszeitlichen Naturkreislauf unmittelbar und hautnah.
o Der Naturraum bietet durch seine Beschaffenheit und seine Weite eine Vielzahl von Bewegungsanlässen und –möglichkeiten. Die Kinder erleben dadurch ihre körperlichen Möglichkeiten und Grenzen.
Die psychomotorische Förderung findet unter idealen Bedingungen statt.
o Es werden durch die Vielfalt der Umgebung alle fünf Sinne des Kindes (Hören, Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen) auf eine differenzierte Art angesprochen, die kein Hauskindergarten bieten kann. Die Intelligenz des Kindes wird angeregt und gefördert.
o Die Kinder lernen durch Erleben, Ausprobieren, Erkunden, Erfahren, Experimentieren, Untersuchen und Entdecken. Durch das eigene Tun.
o Die Kinder können in ihrem Tun ihren Bedürfnissen nach verweilen. Störende Faktoren wie Lärm oder auch räumliche Enge haben hier kleinen Einfluss.
o In der Weite und der Beschaffenheit des Naturraums kann sich die Fantasie der Kinder frei entfalten.
o Stille wird für Kinder erfahrbar. Eine Sensibilisierung für die Geräusche und Stimmen der Natur ist möglich.
o Die Elemente Feuer, Erde, Wasser und Luft sind für uns Menschen existentielle Lebensgrundlagen. Die Kinder können diese Elemente und den Umgang mit Ihnen erleben.
o Naturerscheinungen wie Schnee, Hagel, Regen, Nebel sind für die Kinder erlebbar und greifbar und stärken sie in ihrer Persönlichkeit.
o Jedes Mitglied der Gruppe ist wichtig und als Helfer und Wissensvermittler gefordert. Das Aufeinander angewiesen sein und das aufeinander Acht geben stärkt die soziale Kompetenz jedes einzelnen und der gesamten Großgruppe.
o Kinder mit Behinderungen sollen, ihrer Art der Behinderung entsprechend, aufgenommen werden können.
o Das Aktivsein an der frischen Luft bei jeder Witterung stärkt das Immunsystem der Kinder.
o Die Kinder erleben sich als Teil des großen Ganzen, ein Teil der Schöpfung. Sie achten das Leben und entwickeln Vertrautheit und Verantwortungsbewusstsein.
Eigenverantwortlichkeit und Gemeinschaftsfähigkeit sind Ziele der pädagogischen Arbeit.
Eigenverantwortlich zu sein, das bedeutet, dass sich die Kinder ihrer Gefühle bewusst sind, ihrer Fähigkeit selbst zu denken, zu handeln – sich selbstwirksam erleben. Sie haben das Recht Meinungen und Bedürfnisse zu äußern, mitzuentscheiden, wenn es um ihre Belange geht und Aufgaben selbst zu übernehmen.
Gemeinschaftsfähig zu werden bedeutet, sich dazugehörig zu fühlen, bereit und fähig zu sein, das soziale Miteinander zu gestalten, Freundschaften entstehen zu lassen, an Gruppenentscheidungen mitzuwirken. Wichtig hierfür ist, das Denken, Fühlen und Handeln anderer zu verstehen und zu akzeptieren; sowie ein anerkennender Umgang mit Verschiedenheiten wie: anderes Geschlecht, ethische, religiöse und kulturelle Unterschiede, Aussehen, Alter, Krankheit und Behinderung.
Eigenverantwortliche und gemeinschaftsfähige Kinder können ihre eigene Meinung und die Erfüllung ihrer eigenen Bedürfnisse so gestalten, dass dies der Erfüllung der Bedürfnisse ihrer Mitmenschen nicht schadet.
Kinder sind für uns die Gestalter ihrer Umwelt und wir nutzen den
natürlichen Drang der Kinder sich zu entwickeln, zu lernen und zu
entfalten. Wir holen die Kinder dort ab wo sie stehen und sind
Begleiter ihrer individuellen Entwicklung, mit ihren Stärken
und Schwächen.
Innerhalb unserer pädagogischen Arbeit sehen wir
die individuellen Unterschiede der Kinder und der
Erzieherinnen als Bereicherung; welche sich ergeben aus
Nationalität und Staatsangehörigkeit, ihrer religiösen
Glaubensgemeinschaft und ihrer sozialen Stellung sowie
aus ihren körperlichen und/oder geistigen Eigenarten
und Fähigkeiten.
Für alle Kinder gelten in der Gruppe die gleichen Regeln.
In Konfliktsituationen lernen die Kinder gemeinsam nach
Lösungen und Kompromissen zu suchen, welche alle Beteiligten
akzeptieren und als Gewinn empfinden.
Wir sehen uns als Anwalt des Kindes, arbeiten mit dem Elternhaus
zusammen und beziehen gegebenenfalls Fachdienste und Fachkräfte mit ein.
Aufbauend auf unseren Beobachtungen versuchen wir die
Kinder bestmöglichst zu fordern und zu fördern.
Wir sehen uns als familienunterstützende Einrichtung
und bieten bedarfs- und nachfragegerechte Angebote für
Kinder und ihre Familien.